Die Ostseeküste ruft

Die Ostseeküste ruft

Mittlerweile ist ein neuer Tag angebrochen, ein Sonntag mit Aufbruchstimmung in der Luft. Das Packen geht uns immer zügiger von der Hand und Leonie begreift allmählich, dass sie dann auch mit uns im Auto weiterfahren darf. Nur hat Papa an dem Morgen das Auto auf einen Platz stellen müssen und fuhr ohne Frau und Kind weg, da sag ich euch hätte ihr mal jemanden Maunzen hören 😥. Als dann Papa aber wieder in Reichweite war und uns entgegenlief, war die Welt wieder in Ordnung ☺️. Um die Zeit bis zum Mittagsschlaf noch etwas zu überbrücken, haben wir entschieden, nochmals kurz auf die Lübbenau er Festmeile zu gehen und noch einen kleinen Happen zu beißen. Wir haben nochmals die gefüllten Brötchen geschlemmt und Papa ist anschließend das Auto holen gegangen. Leonie wollten wir den ganzen Weg nicht zurück gehen lassen. Es hatte ihr bereits gereicht, dass sie dort hin laufen musste, auch wenn sie hier und da ein wenig auf Papas Arm durfte. Kurz vor der Abfahrt hab ich mir noch ein typische Spreewald-Brot gekauft. Ein Brot mit Spreewaldgurkenstücken drin 😋. Durch die Gurken ist es recht saftig und Leonie hat das Probestücken beim Bäcker auch geschmeckt.

Unser weiterer Weg führte uns nach Mescherin, einem Grenzdorf zu Polen. Eigentlich hatte wir vor einige Tage durch Polen zu touren, aber die Rezessionen der Campingplätze dort haben uns nicht recht überzeugt. Als Alternative haben wir uns dann eben entschieden eine Nacht in Mescherin zu bleiben und von dort am nächsten Tag die Grenzstadt Stettin zu besichtigen.

In Mescherin angekommen haben wir direkt einen Platz an der Westoder. Ansonsten gab es es drumherum aber auch nicht viel, sodass wir beschlossen haben über die Grenze zu fahren und den polnischen Ort dort zu erkunden. Uns hat das kleine Städtchen leider etwas abgeschreckt, aber ein Kaffee für Chris, ein Eis für Leonie und mich und ein Einkauf fürs Abendessen später waren wir dann doch zufrieden dort gewesen zu sein. Wir haben für uns mitgenommen in Polen erstmal nur die größeren Städte anzufahren und dort auch eher im Zentrum, in den Touristenregion, zu bleiben.

Kochen gegen die Sonne auf unserem Omnia Backofen – es gibt Kartoffelgratin mit polnischer Wurst

So haben wir es dann auch versucht am nächsten Tag in Stettin zu handhaben. Nach einem frühen Frühstück und Zeltabbau sind wir kurz nach halb 10 nach Polen aufgebrochen. Chris hat als Parkplatz eine Shoppingmall in der Stadt rausgesucht. Da alles im Auto war, haben wir beschlossen den Buggy von Leonie nicht mitzunehmen. Zudem sollte sie uns auch erst wieder im Auto wegnicken. So hat unsere Maus doch einige Meter zu Fuß, auf dem Arm oder auf den Schultern der Eltern zurücklegen müssen. Durch Stettin führte uns die rote Route, die auf dem Gehweg markiert war.

Unser erster Wegpunkt durch Stettin

Leider waren in Stettin aktuell so viele Baustellen, dass nach zwei von 42 Sehenswürdigkeiten keinen Pfad mehr finden konnten. Stattdessen hat Chris ein Business-Center mit Café-Kantine angesteuert. Dort haben wir ein verfrühtes Mittagessen zu uns genommen. Leonie durfte sich vom Buffet aussuchen was sie wollte… Kartoffeln in unterschiedlichen Variationen mit Gemüsesauce. Chris hat sich ein Stück Fleisch gegönnt inkl. weiterer Kartoffeln und ich hab mich über die Salatauswahl hergemacht. Am Ende waren wir alle satt und bereit das von uns ausgemachte Highlight anzusteuern: Waly Chrobregro (ehem. Hakenbrücke). Leonie fand es dort herrlich über den Rasen zu flitzen, über die Treppenstufen zu fliegen oder sich hinter den bunten Blütenbäumen zu verstecken. Wir fanden dagegen die Aussicht ganz schön und sind deshalb alle danach zufrieden zurück zum Kaufhaus gelaufen, um unsere Weiterreise anzutreten. Mit jedem Meter für Leonie müder und müder, bis wir wir nur noch einen kaputten Sack tragen konnten, der definitiv schnell schlafen wollte. Deshalb haben wir uns beeilt, das Auto zu finden, uns auszulösen, sie kurz frisch zu machen und dann weiterzuführen. Wir haben das Parkhaus noch nicht verlassen, da war sie schon im Land der Träume unterwegs.

Auf dem Weg zur ehemaligen Hakenbrücke… Mama lauf schneller!
So Kind jetzt läufst du! 😘

Unser weiterer Weg führte uns über die Grenze zur Halbinsel Usedom, wo wir das Dörfchen Ükeritz angesteuert haben, da dort ein Naturcamping zu finden war. Dieser hatte eine Länge von etwa vier Kilometern entlang der Küste, sodass wir uns ein gemütliches Plätzchen direkt hinter den Dünen suchen konnten. Nach dem wir eingecheckt haben, mussten wir erstmal einen Regenschauer abwarten, bevor wir das Zelt aufbauen konnten. Leonie half mit drinnen allen fertig zu machen und Chris hat im Außenzelt alles wichtige hingestellt. Danach gab es einen kurzen Abstecher an den Strand. Etwas erschöpft vom Tag haben wir uns die drei Kilometer zurück zur Rezeption des Campings begeben, um dort in der Nähe bei der Pizzeria zu Abend zu essen.

Erste Impressionen vom Ostseestrand… Hier gibt mega feinen Sandstrand!

Gut gesättigt fiel es Leonie diesmal relativ leicht in den Schlaf zu finden. Am Anfang unserer Reise haben wir gut 1 1/2 Stunden noch gespielt und begleitet mittlerweile sind ihre Spielsachen eher morgens interessant und sie tobt abends etwa 20 Minuten auf, unter oder in den Schlafsäcken herum, ehe sich sich dann in der Regel zu mir unter den Schlafsack kuschelt und binnen 5 bis 10 Minuten im Land der Träume ist.

Der nächste Morgen begann bei typischen, sommerlichen Seewetter (leicht bewölkt, sonnig und ordentlich Wind). Für den heutigen Tag hat sich Chris einen typischen Standtag gewünscht. Für Leonie ist Strand diesmal, im Gegensatz zum Vorjahr, ein richtiges Highlight, da es diesmal einen XXXL-Sandkasten gab und eine XXXXL-Badetonne für ihre heiß geliebte Gießkanne. Jetzt könnt ihr euch in etwa vorstellen, wie oft wir zum Wasser laufen durften, um ihre Gießkanne zu befüllen. Nur das mit den herrlichen Sand zwischen den Füßen hat sie noch nicht ganz verstanden. Wenn wir ihr die Schuhe ausziehen wollen, gibt es einen riesigen Protest. Resultat des Vormittag: Leonie hungrig und müde, Papa und Mama zufrieden und viel Sand im Frühstücksgeschirr.

Meine erste richtig große Sandburg

Nach der Mittagspause haben wir uns in den Kopf gesetzt im Camping-Backofen einen Kuchen zu backen. Dafür sind wir zu einem kleinen Campingmarkt gelaufen, um dafür die nötigsten Zutaten zu kaufen. Am Ende scheiterte das Vorhaben am fehlenden Backpulver, weshalb wir kurzerhand entschieden haben Milchbrötchen mit Hefe zu backen. Von der hatten wir nämlich reichlich dabei. Gegen Abend war das Werk dann auch vollbracht und wir hatten ein Abendessen zu Hand.

Leonie hat die hellen Brötchen gegessen, da sie die anscheinend sehr an die letzten Dampfnudeln erinnert hat. Nachdem sie zum dritten Mal den Deckel des Omnia für einen Nachschlag öffnen wollte, haben wir sie aber aber etwas einbremsen müssen, sonst wäre nichts mehr für den nächsten Tag dagewesen. Gut gesättigt ist auch dieser Tag mal wieder wie im Flug vergangen.

Am nächsten Tag haben wir beschlossen wegen der Wettervorhersage der gesamten Ostseeküste lieber noch einen Tag hier zu bleiben, da wir ansonsten mehrere Regentage hintereinander gehabt hätten. So war für den Mittwoch nur vereinzelte Regenschauer gemeldet.

Am Vormittag haben wir das hießigen Museum des Illusionen gesucht und es war ein gelungener Besuch für uns alle drei. Leonie hat sich komplett verausgabt. Sie ist überall langgeflizt und musste durch so manche Attraktion mehrfach durchlaufen. Ich mag mir nicht ausmalen, wir so manche optischen Täuschungen auf sie gewirkt haben müssen, wenn die doch bereits auf uns einen solchen Einfluss haben. Wir glauben letztendlich hat ihr der federnder Dielenboden am meisten gefallen.

Nach einem kurzen Einkauf beim Edeka sind wir in Ükeritz zum Café Knatter gelaufen. Während Leonies Mittagspause haben wir von dort den Windsurfschülern bei ihren ersten Stehversuchen zuschauen können, während wir Kaffee und kleine Leckereien zu uns genommen haben. Anschließend haben wir Leonie noch eine Runde auf dem dortigen Spielplatz springen lassen bis uns eine Gewittzerzelle zum Aufbruch getrieben hat.

Zurück am Platz haben wir den Schauer abgewartet und sind dann vor an den Strand gegangen bis uns der Hunger abermals ins Zelt getrieben hat, um dort leckere Wraps und Leonie eine große Portion Kartoffel zuzubereiten. Ich weiß ja bis jetzt immer noch nicht, wo unsere kleine Mitreisende das ganze Essen hinpackt. In diesem Sinne hoffe ich, dass es bei euch gutes Wetter gibt und die Teller stets gefüllt sind 😉.

Viele Grüße von Usedom
Leonie, Chris und Melanie

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Ein Gedanke zu „Die Ostseeküste ruft

  1. Hallo ihr Lieben,
    ihr erlebt ja mächtig viel und habt bestimmt viel Spaß.
    Erholt euch auch ein bisschen.
    LG Elli und Wolfgang

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