Die Küste entlang nach Westen

Die Küste entlang nach Westen

Wir trennen uns mal wieder von einem Campingplatz nach drei Nächten. Für diesen Urlaub war das bisher der Camping mit den meisten Übernachtungen. Heute am Donnerstag heißt es Abfahrt Richtung Rostock. Kurz dahinter haben wir einen Campingplatz direkt an der Ostsee ausgesucht, damit uns immerhin diese noch etwas erhalten bleibt. Nach dem Einpacken und noch einem kurzen Abstecher am Strand ging es dann kurz vor Mittag los. Leonie war bereits im Land der Träume noch bevor wie die Zugangskarten abgegeben haben.

Nach einer Stunde Autofahrt musste Chris dringend mal ums Eck und hielt an. Danach war Leonie wach und Chris erleichtert. Nun hieß es bangen, ob bei Leonie die Stimmung noch weitere 90 Minuten gut bleibt, damit wir unseren Zielort erreichen konnten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich bei ihr in diesem Punkt einiges getan, sie hat interessiert nach draußen geschaut, etwas getrunken oder über die Spiegel mit uns gecheckert bis wir in Börgerende auf einem 5-Sterne-Platz angelangt war. Als Zeltbesitzer wurde uns ein Platz auf der Zeltwiese zugewiesen. Das ist von allen Campingplätzen rein vom Stellplatz betrachtet, der schönste Platz gewesen, da sich in Mitten der Zeltwiese eine großer Teich (oder Tümpel) befunden hat.

Schaukeln mit Papa macht einfach Riesen Spaß

Zum Ankommen gab es erstmal Aufbackbrötchen aus dem Camping-Backofen. Leonie war sogar so hungrig, dass sie nach dem Essen noch die restlichen drei Brötchen aus der Tüte selbstständig in den Backofen gelegt hat und uns gedeutet hat, dass wir den doch bitte nochmal anmachen sollen. Aber nach 1 1/2 Brötchen sollte dann doch mal Schluss sein und wir haben ihr gesagt, dass es schon bald Abendessen gibt. Davor sind wir aber erstmal noch in das kleine Dort gelaufen, um zu schauen, was es dort so gibt. Bis auf eine Handvoll Restaurants und einen Souvenirladen gab es hier nicht sonderlich viel zu entdecken.

Also sind wir zurück an den Camping und hatten vor den ansässigen Griechen mit einem Besuch zu beglücken. Leider war der bereits so voll, dass Chris kurzerhand entschieden hat mit dem Auto zum nächsten Supermarkt zu fahren und für Putenschnitzel mit Reis einzukaufen. Ich habe währenddessen mit Leonie das Kochen vorbereitet und den Salat geputzt, damit es für sie nicht zu lange dauert, wenn Papa wieder zurück ist.

Keine 45 Minuten nach Abfahrt von Papa stand für Leonie auch schon eine leckere Portion Tomatenreis auf dem Tisch und das Kind war wieder glücklich. Mit den Schnitzel war das Essen dann auch noch für die Großen vervollständigt und am Ende alle satt und zufrieden. Zum Abschluss ging es dann noch in das nett hergerichtet Sanitärgebäude zum Duschen. Leonie hat Papa in die Dusche begleitet und ich bin alleine Dusche gegangen. Kaum zu Glauben aber wahr, aber auf dem 5-Sterne-Camping wurde einem Duschzeit rationiert. Das schlimme daran war jedoch, dass die Männer nach 3 Minuten 10 Sekunden 5 Minuten auf weiteres Wasser warten mussten und die Frauen ganze 4 Minuten bekommen haben. Chris hat das Problem damit gelöst, dass er mit Leonie eine Dusche weiter gezogen ist. Frisch geduscht war der etwas kuriose Ärger auch schnell verflogen und nun schon wieder Schnee von gestern.

Am nächsten Vormittag stand für uns erstmal Wäsche waschen auf dem Programm, da uns so langsam wichtige Kleidungsstücke ausgingen. So haben wir uns erst zum Mittagsschlaf von Leonie auf den Weg nach Heiligendamm entlang der Promenade gemacht. Leonie war schon weg, noch bevor wir den Camping verlassen haben und hat dann geschlummert, bis wir das vier Kilometer entfernte Nachbardorf erreicht haben. Wir haben uns dort ein Plätzchen im Eis-Café gesucht und kaum war die Waffel auf dem Tisch ist jemand aus ihrem Schlaf erwacht und wollte etwas abhaben. Da es so viel war, sind am Ende alle satt geworden. Chris hat sich bei der Hitze einen großen Fruchtbecher gegönnt.

Frisch gestärkt hatten wir gehofft durch den Ort noch etwas Flanieren zu können, aber hier gab es bis auf einen riesiges Grand-Hotel (vermutlich 7-Sterne++) nichts weiter. Von den Orten der Nordseeküste war ich es gewöhnt, dass es dort ein paar Läden gibt in denen man stöbern kann. Hier gab es nur nichts bis auf einen Kleiderladen, wo Chris immerhin eine schicken 3/4-Hose befunden hat.

Die Hochburgen in Heiligendamm – die linken sind als nächstes dran

Danach haben wir uns noch kurz an den Strand gelegt, damit wir uns bei der Hitze nochmal erfrischen konnten und Leonie noch etwas im Sand spielen konnten. Für die vier Kilometer zurück gab es für Leonie noch etwas Musik, um die Stimmung aufrecht zu erhalten. Als wir dann in Börgerende eingekehrt sind und Leonie ein paar Nudeln mit Tomatensauce bekommen haben, war sie dann wirklich wieder zufrieden. Papa bekam einen Reisbowl mit Lachs, Wasabi und Ingwer. Satt ging es dann zurück Camping, wo wir haben den Abend ausklingen lassen.

Der Samstag stand wieder im Zeichen des Ausbruchs. Wir wollen weiter nach Hamburg, da Chris gerne am Sonntagmorgen (zwischen 05:30 und 09:30) den traditionellen Fischmarkt besuchen möchte. Während Chris das Zelt abgebaut hat, hat Leonie mit dem Großvater und dessen Enkel eine Runde Papierflieger gespielt. Schon verrückt wie schnell die Kleinen nun so pflücken werden und sich auch mal selbst etwas zutrauen ohne die Eltern.

Nach dem Auschecken ging es noch kurz zur Festwiese von Rethwisch, wo man das 750 jährige bestehen des Dorfes feiert. Leonie war nur durch das morgendlichen Spielen schon so müde, dass wir dort kurz drüber gelaufen sind und uns dann auf den Weg Richtung Hamburg gemacht haben.

Sitzgelegenheit in Rethwisch aus ehemaligen Kabeltrommel

Da wir am Wochenende in die Hansestadt gefahren sind, war das mit dem Campingplatz nicht ganz so einfach. Ein kleiner, zentral gelegener hatte bereits bei unserem Anruf gesagt, dass er total ausgebucht war. Also sind wir auf gut Glück zum Camping ElbeCamp ganz im Westen der Großstadt gefahren. Auch dieser war sehr gut besucht, aber auf der. Zeltwiese bekommt man im 95% der Fälle noch ein Platz, wenn das Auto nicht direkt neben einem stehen muss. Hier wäre das sowieso nicht gegangen, da der Platz hauptsächlich aus Sandstrand bestand und wir direkt darauf unser Zelt aufgeschlagen haben. Davor hieß es jedoch erstmal gemütliches Plätzchen suchen und vorallem schleppen. Auch hier erweist sich der geländegängige Buggy als sehr nützlich und nach ein paar Fuhren, war dann alles am Platz angekommen. Chris durfte das Auto sogar auf dem Campingplatz-Parkplatz stellen, obwohl der natürlich vollkommen voll war….

Camping auf Sand – ein Traum 🙃

Nachdem alles stand ging es für uns zum Elbufer eine Runde Planschen, da es doch recht warm war bin sogar ich mit in den Fluss gesprungen. So ganz war es nicht meins, weil ich einfach kein Kies unter meinen Füßen haben kann, aber meine Liebsten haben mich überzeugt. Im Anschluss sind wir noch zum Kiosk/Restaurant des Campings gegangen für ein Abendessen. Leonie hat schon bei allen anderen auf die Pommes gechillt und die Eltern haben ihr und sich selbst Ofenkartoffeln bestellt…. Menno. Daran hat sich letztendlich nur etwas herumgeknabbert und da Chris noch Hunger hatte, hat er für sich und Leonie noch eine Portion der Stangenkartoffeln bestellt und alle waren wieder happy.

Noch kurz was Lesen, bevor es ins Bett geht 😄

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, sodass wir es schaffen kurz vor halb acht im Auto Richtung Fischmarkt zu sitzen. Da wir doch recht außerhalb waren, dauerte die Fahrt gut eine halbe Stunde. Aber das frühe aufstehen hatte sich gelohnt. Direkt zu Anfang haben sich Leonie und ich etwas vom Bäcker gegönnt (gefühlt aus Gold) und Chris bekam einen leckeren Kaffee. Anschließend sind wir wieder über den Fischmarkt geschlendert. So wie ihn Chris in Erinnerung hatte mit Marktschreiern, die um die Wette Eifern war es nicht, aber trotzdem schön. Vorab hatte ich gelesen, dass man bei den vorgerichteten Obst-und Gemüsekörben aufpassen musste, dass nichts Verschimmeltes dabei ist. Wir waren dann eben an einem Stand, wo er frisch bepackt wurde und hatten dann einiges an Obst für 20 Euro.

Obst, Obst und noch mehr Obst

Der Verkäufer hatte es recht gut gemacht und Leonie vorab Trauben gegeben, weshalb es zu dem Preis auch noch ein Karton davon dazu gab… Wer soll das alles essen? Neben dem Obst gab es dort noch viele kleinere Stände mit Lebensmitteln, Klamotten, Souvenirs und natürlich Fisch in alles Variationen inkl. der Fischbrötchen. An die haben wir uns dann aber doch nicht ran getraut. Ich sollte nicht und Chris wollte nicht.

Lecker ich hab meinen Karton Trauben bekommen!

Also haben wir nach dem Fischmarkt in der Nähe der Landungsbrücken eine Pizzeria ausgemacht. Vorab hat Chris noch kurz das Auto umgestellt und Leonie und ich sind vor zum alten Elbtunnel gelaufen, wo wir dann auf Papa gewartet haben. Schön fantastisch, was man vor über 100 Jahren bereits gebaut hat, um unter dem Fluss hindurch zu kommen.

Blick in den alten Elbtunnel

Gegen 12 war Leonie dann wirklich hungrig und müde, sodass wir zügig die Pizzeria aufgesucht haben (die aber auch erst dann auf hatte). Uns wurden zwei große Pizzen serviert und Leonie fragte mich noch: „Und wo ist meine?“

Endlich Mittagessen

Nachdem die ersten Happen im Kind waren, hatte sich auch diese Frage erübrigt und am Ende alle satt, zufrieden und müde. Die Sonne tat da ihr übriges dazu, indem sie uns 31 Grad entgegen strahlte. Leonie war das eindeutig zu viel und musste viel meckern, bis sie völlig erschöpft im Land der Träume war.

Chris und ich wollten uns dann in den Nähe gelegenen alten Elbpark setzen, der uns aber mehr abschreckte als einlud. Überall lag Müll herum und das Klientel war auch nicht wirklich, was wir uns von einem Park gewünscht haben. Naja wir waren auch mitten in St. Pauli, an einem Sonntag Mittag in der Nähe der Reeperbahn. Zum Glück gab es direkt nebenan den gut gepflegten (abgesperrten) Park Planten Un Blomen, wo wir es und im Café gemütlich gemacht haben und gekühlten Getränke zu uns genommen haben. Viel bewegen war heute einfach nicht drin bei der Hitze. Nachdem Leonie wieder erwacht war, bekam auch die etwas Kühles zu Trinken und Chris wollte ihr sogar den kleinen knietiefen Wasserplatz schmackhaft machen, aber ohne Badeschuhe und vorallem ihrer Gießkanne ging da gar nichts. Stattdessen baute Chris einen Papierflieger mit dem sie Spaß hatte.

Gestärkt und ausgeruht haben wir uns dann wieder auf den Weg zurück zum Campingplatz gemacht, wo wir es uns im Schatten des Zeltes gemütlich gemacht haben. Da wir etliche Zitronen hatten, haben wir beschlossen, dass ich mich an mein ersten Zitronenkuchen im Omnia wage mit den Zutaten, die wir halt so da hatten. Letztendlich war es zwar ein Zitronenkuchen der schmeckte, aber man musste die schwarze Kruste abschälen, weil er viel zu heiß gebacken war. Mit dem Mini-Backofen musste man sich schon etwas umstellen in seinen Gewohnheiten und vorallem üben, üben, üben. Den Abend haben wir dann bei Obst, Kuchen und der restlichen Pizza ausklingen lassen.

Am Montag wollte uns Chris dann zum Jadebusen in Sehestedt weiter entführen, wo er einen kleinen Familiencamping mit netten Hof ausgemacht hatte. Also hieß es erstmal wieder packen. Diesmal aber mit der Herausforderung nicht den ganzen nassen Sand mit einzupacken, da es hier in der Nacht geregnet hatte. Gegen halb 12 war es dann geschafft. Leonie hatte währenddessen einer Kitagruppe beim Spielen zugesehen und war dann ebenfalls reif für die Weiterfahrt. Papa war auch erschöpft von der Sandzieherei, sodass es kurz vor der Abfahrt noch etwas am Kiosk gab. Diesmal auch direkt Pommes für Leonie, wobei Leonie glaub auch schon gerne hier eingeschlafen wäre. Zumindest sind die Augen ganz schön zugegangen beim trinken und die Pommes langsam ins Kind gewandert.

In diesem viele Grüße aus dem Norden

Leonie, Chris und Melanie

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