Erste Formüberprüfung bei schwierigen Verhältnissen

Erste Formüberprüfung bei schwierigen Verhältnissen

Am Sonntag, den 10.03.2019, stand die erste Formüberprüfung beim 44. Bienwald (Halb-)Marathon in Kandel an. Wettertechnisch waren ordentliche Orkanböen und leichte Regenschauer gemeldet. Der Veranstalter hat es sich offengehalten, den parallel stattfindenden Marathon auf den Halbmarathon umzumünzen.

Gegen 8 Uhr war ich vor Ort, um meine Startunterlagen abzuholen: meine Startnummer für den Halbmarathon sollte dieses Jahr die 1063 sein. Die Kleiderfrage ließ sich wegen des Wetters nicht leicht beantworten. Letztendlich habe ich mich für alles entschieden: ¾-Laufhose, langes Laufshirt, Weste, Windjacke, Buff für um den Hals und Mütze. Verpflegungstechnisch habe ich ein Gel mehr einpackt, als bei meinen Testläufen.

Das Aufwärmen habe ich mit einer kleinen Plank-Session begonnen, um ausreichend Spannung im Rumpf aufzubauen. Anschließend bin ich für 5 min locker vor dem Start getrabt, ehe dann um 10 pünktlich der Startschuss für Marathon und Halbmarathon fiel. Nach den ersten Kilometern durch Kandel hatte der Wind auf der Landstraße nach Minfeld bereits ordentlich an Fahrt aufgenommen. Das angestrebte Tempo von 5:30min/km konnte ich bis dahin trotz alldem gut halten. Als es hinaus Richtung Wald ging, habe ich bereits die ersten Läufer mit meiner Geschwindigkeit gefunden, an die ich mich rangehängt habt. Der Laufspaß wurde ab Kilometer 8 ein wenig getrübt, da mein linkes Oberschenkelmuskel langsam zuzog. Nach weiteren 2 Kilometern hat sich das Problem aufs Knie verschoben, was mich aber nur dazu bewog das Tempo kurzfristig auf 05:40min/km zu drosseln.

Inzwischen kam mir bereits der führende Läufer entgegen, der in 01:06:19 durchs Ziel ist. Ich hatte mir vorgenommen den Halbmarathon in unter zwei Stunden zu absolvieren. Ab Kilometer 10 ging es auf der großen Straße durch den Bienwald, die Hagenbach und Schaidt verbindet. Bis zum Wendepunkt ging es hier knapp 2,5km schnurgeradeaus. Durch die Bäume waren wir zwar gut vor den Windböen geschützt, dafür hatte ein leichter Nieselregel eingesetzt, der aber eine gute Abkühlung war. Bei Kilometer 12,3 trennte sich die Spreu vom Weizen: die 1589 Halbmarathon-Läufer haben hier gewendet und machten sich zurück auf den Weg Richtung Ziel. Die restlichen 626 Läufer für die 42,2km mussten an dieser Stelle weiter geradeaus.

Der Kurs des Kandeler Halbmarathons

Mein Knie war mittlerweile wieder im Lot, dafür ist der leicht ziehende Schmerz über die Wade in die Achillessehne weitergezogen. Es war aber noch alles im Rahmen, sodass ich nach einem kleinen Energiekick das Tempo wieder sukzessive anziehen konnte. Um meine Laufbegleitung vom letzten Jahr zu zitieren:

„Ab nun überholen wir nur noch, also keinen mehr vorbeilassen.“

Jens Hinzen

Ganz so strikt habe ich es nicht gehalten, aber ich konnte mich langsam nach vorne arbeiten.

Die letzten 5km verliefen wieder außerhalb des Waldes mit inzwischen schmerzfreiem linken Bein, dafür mit langsam aufsteigender Müdigkeit in den Knochen. Auf dem Großteil der Strecke hatte ich guten Rückenwind, der mich auf den letzten Kilometer unterstützt hat. Kurz vor Zieleinlauf hat mich noch mein Mann mit seiner Anwesenheit überrascht und mich auf den letzten 500m angefeuert.

Nach 01:56:07 war ich dann endlich im Ziel und froh wieder ein langsames Gehtempo anschlagen zu können. Im Gesamtranking habe ich den 785. Platz von 1307 Teilnehmer (1589 waren gemeldet) belegt. Bei den Frauen bis zu einem Alter von 35 Jahren habe ich den 41. Platz von 88 Starterinnen belegt.

Als Belohnung gab es einen leckeren Weck mit Saumagen und einen kleines Stück Kuchen. Vielen Dank hier nochmal an die vielen Helfer an der Strecke und um die Halle herum.

Hier zusammengefasst die wichtigsten Daten:

  • Gesamtzeit 01:56:07 (55:25min bei Km 10)
  • Durchschnitts-Pace: 05:32min/km
  • Rundenzeit (4km): 21:56min – 21:54min – 22:14min – 22:44min – 21:54min – 5:34
  • Verpflegung
    • währenddessen: Wasser auf der Strecke, 250ml Iso, 2x Energie Gel,
    • danach: 500ml Regenerationsdrink, 1x Regenerationsgel, Banane, Tee
Hier die ausführlichen Daten des Laufs – Damit kann ich schon ganz zufrieden sein 🙂

Insgesamt habe ich mich nach dem Lauf nicht so kaputt gefühlt, wie bei meinem Debüt letztes Jahr, wo ich eine Zeit von 02:03:28 gebraucht habe. Ich hoffe mal, dass ich mich bis zum Abend noch gut bewegen kann, denn letztes Jahr habe ich wirklich jeden Muskel gespürt. Das einzige was ich direkt nach dem Zieleinlauf gespürt hatte, waren meine Fußsohlen.

Liebe Grüße auf dem windigen Hochstadt

Melanie

Am Nachmittag sind wir, Chris und ich, noch eine Runde das windige Wetter ausnutzen gegangen und haben den Drachen in die Luft gebracht

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2 Gedanken zu „Erste Formüberprüfung bei schwierigen Verhältnissen

  1. Hallo meine Süße,

    ich bin so stolz auf dich. Ich verstehe deine Schmerzen, aber ich sehe vor mir dein lachendes zufriedenes Gesicht. Ich finde es toll, wie dein lieber Ehemann dich unterstützt.

    Ich wünsche dir für die nächsten Tage nicht soviel Muskelkater
    Andrea

  2. Liebe Melanie,
    Da hast du heute alles richtig gemacht. Sehr gute Vorbereitung! Tempo auch über längeren Zeitraum sehr gut gehalten. Trotzdem auf deinen Körper geachtet. Du hast registriert was zwickt u. zwackt, und darauf mit Tempoanpassung reagiert. Die Verpflegung hat auch gepasst mit Gel u. Wasser. Sehr guter Formtest auf dem Weg zu deiner MD. Viele Grüsse und weiterhin gute Trainings und Wettkämpfe auf deinem Weg.
    Ulla

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