Ende der Fastenphase

Ende der Fastenphase

Samstag – „Fastenbrechen“

In den nächsten Tagen ging es darum, dass wir uns langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen. Dafür stand am Morgen ein Apfel auf dem Essensplan und für abends eine Kartoffelsuppe. Der Apfel, ein Crisp Pink, schmeckte sehr lecker, aber ich schaffte gerade einmal die Hälfte, während Chris einen Ganzen essen konnte. Vor dem Fasten hätte ich davon so viel mehr Essen können, aber mein Magen war einfach nichts mehr gewöhnt.

Vormittags fuhren wir nach Landau, wo Chris seine Oma besuchte, während ich auf dem Wochenmarkt frisches Obst und Gemüse für die nächsten Aufbautage kaufte. Die süßen Leckereien beim Bäcker ließ ich ohne weiteres links liegen, weil ich mir nicht danach war. Stattdessen kaufte ich neben dem Obst und Gemüse noch veganen Gemüseaufstrich in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Mittags waren wir bei meiner kleinen Schwester zum Geburtstag eingeladen, wo wir etwas zögerlich ein kleines Stück Karottenkuchen probierten. Eigentlich stand das nicht auf unserem Speiseplan, aber da ich heute noch einen langen Lauf geplant hatte, konnte ein paar mehr Kalorien nicht schaden.

Zuhause zurück gab es noch einen kleinen Skyr (proteinreicherer Joghurt) mit einer Kiwi, bevor ich meine Schuhe schnürte und Chris sich auf sein Fahrrad schwang, um seine andere Oma im Nachbarort zu besuchen.

Auf den ersten 11km meines Laufes fühlte ich mich gut und ich bin etwas schneller unterwegs gewesen als sonst, aber dann verließen mich langsam meine Kräfte, was sich wieder mit einem Ziehen im Nacken bemerkbar machte. Nach den letzten 7km war ich froh wieder daheim zu sein und musste mich erstmal kurz sammeln. Immerhin wusste ich nun, wie sich in etwa „der Mann mit dem Hammer“ bei Marathons anfühlen musste und schloss das Training zufriedenstellend ab.

Mit riesiger Vorfreunde auf die Kartoffelsuppe, kochten Chris und ich gemeinsam die Suppe ohne Fleischeinlage, dafür aber mit Karotten-, Lauch- und Kartoffelstückchen. Garniert mit Croutons und kleinen Tomaten ließen wir uns die Suppe schmecken. Dabei haben wir insbesondere darauf geachtet, die Suppe langsam zu Essen und jeden Löffel auf der Zunge zergehen zu lassen. Obwohl die Suppe mega lecker war, schaffte ich nur einen Teller. Chris hätte zwar noch mehr essen können, aber er beließ es ebenfalls bei dem einen. Mit Sicherheit können wir bald wieder mehr essen, aber die Aufbautage sollen insbesondere dafür genutzt werden, um das neue Hunger-Satt-Gefühl bewusst wahrzunehmen.

Sonntag – „Frühlingsgefühle“

Am letzten Tag der Woche hatte sich der Frühling in der Pfalz breit gemacht. Für uns beide war das ein Zeichen und wir nutzen den Tag eine Tour nach Bad Dürkheim. Chris wollte schauen, ob er auch 60km mit seinen neuen Speedskates fahren kann und ich wollte mein Rennrad aus seinem Winterschlaf holen. Ab Neustadt sind wir an der deutschen Weinstraße entlanggefahren bis zum Kurpark von Bad Dürkheim, wo wir eine größere Pause machten. Die Energieprobleme vom Vortag hatte ich auf dem Rad nicht und auch bei Chris war alles in Ordnung. Jedoch mussten wir etwas mehr essen, als nach Aufbauplan vorgesehen war. So war zusätzlich ein Skyr mit Obst, ein Müsliriegel oder ein Stück Hefekranz auf den Weg unser begleitet. Natürlich schön lang gekaut, damit es der Verdauung nicht zu sehr zusetzt. Am Kurpark gab es dann ein kleine Portion Nudeln Arrabiata (anscheinend war uns anzusehen, dass wir gerade am Fasten gewesen waren). Anschließend aßen wir gemeinsam noch ein Stück Apfelkuchen, da wir ausreichend Energie zurück brauchten. Denn was der Wind uns auf dem Hinweg geholfen hatte, wird er nun gegen uns ausspielen…. Wir hatten kräftige Prise Gegenwind. So ist Chris in meinem Windschatten gefahren und wir kamen kurz nach Dämmerungseinbruch zu Hause ein.

Dort aßen wir noch eine Kleinigkeit und machten es uns auf der Couch gemütlich, wo ich nach kürzester Zeit in mein Regenerationsmodus überging und eingeschlafen bin.

Die Woche nach dem Fasten

Am Anfang der Woche haben wir unserem Magen-Darm-Trakt noch etwas Zeit gegeben, sich an Nahrung zu gewöhnen. Dabei achteten wir darauf ballaststoffreich mit viel Obst und Gemüse zu essen. Zwar gab es hier uns da auch mal Ausrutscher, aber die kommen in jedem Plan vor. Chris ging es deutlich besser wie vor und während dem Fasten, da nun seine Verdauung lief und seine Probleme von davor fast der Vergangenheit angehörten.

Bei mir war es leider anders, da meine Verdauung nicht so recht in Gang kommen wollte. Einerseits hatte ich Hunger (da ja etwas in meinem Magen war) und anderseits wusste ich im vorneherein schon, dass ich danach Krämpfe bekam. Den Gipfel des Ganzen erreichte ich am Dienstagabend mit einem leckeren Salat mit Hühnchen, der zu schlicht zu groß gewesen war. Da der aber so lecker und auch gesund war, konnte ich nicht frühzeitig aufhören, sodass mich mein Magen am nächsten Tag in die Schranken wies. Es waren einfach zu viele Faserstoffe, die er da auf einmal zu verdauen hatte.

Ich nehme mir nun fest vor 80% meiner Ernährung gesund und ausgewogen zu gestalten und dann aufzuhören, wenn mir mein Körper dies auch signalisiert. Gerade jetzt in der Anfangsphase sind die Signale des Körpers sehr ausgeprägt. Zusätzlich wollte ich die lange Vorverdauung durch das Kauen beibehalten, da einerseits von den Gerichten der Geschmack besser wahrgenommen wird und der Magen-Darm-Trakt nicht so viel arbeiten muss.

Um die Ansiedlung guter Darmbakterien zu gewährleisten, habe ich nun auch angefangen eine Probiotika-Kur zu machen für einen Monat. Seitdem funktioniert alles auch schon wieder etwas besser.

Unter Strich war die Heilfasten-Kur für Chris und mich ein Erfolg, sodass eine Wiederholung nicht auszuschließen ist. Nach einer Woche nach den Fastenbrechen haben wir beide etwa 2kg zugenommen (Magen-Darm-Inhalt), aber unter dem Strich auch etwa 2kg an Fettmasse verloren. Nachdem Fasten habe ich auch festgestellt, dass gerade meine Verdauung sehr die Stimmung beeinflusst. Wenn ich etwas weniger gesundes esse, dann fühle ich mich nicht gut und bin schlechter gelaunt. Umgekehrt führen frisches Obst und Gemüse oder ein ausgewogens Porridge zu guter Laune bei mir. Für mich ein klares Zeichen für die Existenz Magen-Darm-Gehirn und dem Spruch: „Du bist was du isst.“

Im nächsten Beitrag gehe ich auf den häufigsten Fragen ein, die uns während der Fastentage gestellt wurde. Danach kommen sicherlich wieder Beiträge zu Sport und Reisen.

Eure Melanie

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